Kurz und knapp: Ergebnisse aus dem Zi-Praxis-Panel

Schwerpunktthema zur Ausbildung von MFA
Die Ergebnisse des Schwerpunktthemas „Ausbildung von Medizinischen Fachangestellten (MFA) in Praxen und Einrichtungen der vertragsärztlichen Versorgung“ im Rahmen der Erhebungswelle 2021 verdeutlichen die hohe Bereitschaft der Praxen, eigenes Personal auszubilden und somit dem allgemeinen Personalmangel entgegenzuwirken.

Allerdings sehen sich die ausbildenden Praxen dabei mit einer äußerst schwierigen Bewerbungslage konfrontiert: Zwar gehen zahlreiche Bewerbungen ein, aber ein zu geringer Anteil ist geeignet, um den Anforderungen an die MFA-Ausbildung gerecht zu werden. Nicht selten werden Auszubildende mit einem geringeren als dem erwarteten Schulabschuss der Mittleren Reife eingestellt und/oder brechen ihre Ausbildung ab.

Schlussfolgernd müssten mögliche Qualifikationslücken der Auszubildenden durch eine entsprechende Ausgestaltung der Ausbildungsordnung für MFA geschlossen sowie gleichzeitig die Attraktivität des Ausbildungsberufes gesteigert werden. Des Weiteren dokumentieren die Ergebnisse, dass die anstehende Überarbeitung der Ausbildungsordnung für MFA aus Sicht der Praxisinhaberinnen und -inhaber dringend geboten ist - beispielsweise um mehr Inhalte im Bereich der Praxisorganisation und Digitalisierung zu vermitteln.

Ausführliche Auswertungsergebnisse finden Sie in der Fachinformation „Ausbildung von Medizinischen Fachangestellten (MFA) in Praxen und Einrichtungen der vertragsärztlichen Versorgung“. Das Zi hat damit eine klare Datenlage geschaffen, welche im Novellierungsverfahren zur Ausbildungsordnung für MFA aus Sicht beider Tarifpartner (Bundesärztekammer und Verband medizinischer Fachberufe) als Grundlage für die Beratungen dienen wird.

Wirtschaftliche Lage der Praxen in den Jahren 2017 bis 2020
Das in den letzten Jahren ohnehin eher schwache Einnahmenwachstum der Praxen hat sich zuletzt weiter abgeschwächt. 2020 lag es bei lediglich 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den beiden Jahren zuvor hatte dieser Wert noch bei 3,8 bzw. 3,7 Prozent gelegen. Insgesamt sind die Praxiseinnahmen von 2017 bis 2020 um 10,5 Prozent gestiegen.

Im gleichen Zeitraum sind jedoch die Gesamtaufwendungen um 13,3 Prozent angewachsen. Sie lagen damit systematisch über der Einnahmenentwicklung sowie über der Entwicklung der allgemeinen Teuerungsrate. Größter Kostenfaktor für die Praxen sind die Ausgaben für Personal, die im Jahr 2020 fast 56 Prozent der Gesamtaufwendungen umfassten. Von 2017 bis 2020 nahmen die Personalaufwendungen um 19 Prozent zu. Die größten Kostensprünge gab es zudem bei Aufwendungen für Wartung und Instandhaltung (+38,4 Prozent), bei Material und Labor (+19 Prozent) sowie bei der Miete für Praxisräume (+3 Prozent).

Weitere Informationen finden Sie im Jahresbericht zum Zi-Praxis-Panel 2021. Das Zi hat diese Ergebnisse auch für die jeweiligen KV-Regionen den KVen zur Verfügung gestellt, die diese in ihre Verhandlungen mit den Krankenkassen einbringen. Und auch die Kassenärztliche Bundesvereiniogung hat zum Beginn der Verhandlungen im Jahr 2022 auf die Ergebnisse aus dem Zi-Praxis-Panel verwiesen.

Jahresbericht und Fachinformationen

Zahlen und Fakten

Über das Info-Portal erhalten Sie Einblick in die wirtschaftliche Situation und die Rahmenbedingungen in der vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Versorgung.

Online-Portal für KVen und Berufsverbände


Berichtsjahr 2020
Berichtsjahr 2019